Erna-Brunner-Preis für zwei Forschungsarbeiten, die krebskranken Kindern Hoffnung schenken

Jedes Jahr vergibt die Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen den mit 10.000 Euro dotierten Erna-Brunner-Preis für besondere Forschungsleistungen im Bereich der pädiatrischen Onkologie. 2023 teilen sich Dominik Sturm vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), und Tim Flaadt von der Universitätskinderklinik Tübingen, den bekannten Forschungspreis der Stiftung.

Dr. Dominik Sturm. © DKFZ

Dominik Sturm aus Heidelberg erhält den Preis für seine Anwendung molekulardiagnostischer Analyseverfahren, die eine höhere Diagnose- und Klassifikationsgenauigkeit von ZNS-Tumoren im Kindes und Jugendalter ermöglichen. Die Kosten für diese Verfahren werden bereits von den deutschen Krankenkassen erstattet, da sie den Krankheits- und damit auch den Therapieverlauf zuverlässiger vorherbestimmen und somit planen lassen. Mit dem Preisgeld möchte er die Analyseverfahren weiterentwickeln und deren Einsatz global ermöglichen - vor allem auch den Ländern, die von Armut geprägt sind.

Tim Flaadt von der Uniklinik Tübingen hat eine große klinische Studie durchgeführt, bei der ein spezifisch gegen Neuroblastome gerichteter Antikörper nach der Stammzelltransplantation von einem Elternteil angewendet wurde. Neuroblastome sind bösartige Tumoren aus unreifen Nervenzellen, an denen jedes Jahr etwa 120 Kinder allein in Deutschland erkranken. Etwa die Hälfte erleidet ein Rezidiv, also eine erneute Tumorbildung nach der Heilung. Bisher bestand bei einem Neuroblastom-Rezidiv eine nur geringe Überlebenschance von 10 bis 20 Prozent. In der Studie konnten die bislang besten publizierten Ergebnisse für diese Patientenkohorte mit einem Gesamtüberleben von über 50 Prozent erreicht werden.

Der Preis trägt den Namen von Erna Brunner, einer damals dreijährigen Krebspatientin. Dem an Leukämie erkrankten Mädchen konnten alle herkömmlichen Therapien nicht helfen. Die neu entwickelten Antikörper in Tübingen boten eine letzte Hoffnung. Um diese für Erna zu produzieren, benötigte das Forschungsteam finanzielle Unterstützung. Die Eltern von Erna engagierten sich unermüdlich für eine Spendenkampagne, die von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen initiiert wurde und sich weit über das ursprüngliche Ziel hinaus ausdehnte. Leider verstarb Erna im Alter von 5 Jahren, bevor durch die Spendenaktion genügend Antikörper hergestellt werden konnten. Der renommierte Preis wurde zu ihrem Gedenken ins Leben gerufen und wird seit 2014 jährlich für herausragende Forschungsarbeiten im Kampf gegen Krebs bei Kindern verliehen.

 

Quelle: Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen

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